Wie wichtig ist es, beim Sex zu kommen?
Von Redaktion, veröffentlicht am 13.02.2017
Für die einen ist er Pflicht, für die anderen ein hübsches Beiwerk. Klar, die Rede ist vom Orgasmus. Wie wichtig ist er beim Sex und was, wenn er komplett ausbleibt? Halb so wild oder Vollkatastrophe? Wir haben uns mal umgehört:
SIE SAGT
Samantha aus „Sex and the City“ brachte es mal schön auf den Punkt, als sie sagte: „Wenn ich eine Einladung erhalte, bevorzuge ich es auch zu kommen.“ Mit dem Orgasmus ist es im Grunde wie mit dem Dessert in einem luxuriösen Drei-Gänge-Menü: Vor- und Hauptspeise munden gleich doppelt so gut, wenn es am Ende noch einen süßen Höhepunkt gibt. Dieses Motto gilt vor allem bei One Night Stands, denn da geht es schließlich um den puren Sex. Und zu dem gehört nun mal ein Orgasmus. Um es bildlicher zu formulieren: Wenn ich in ein Café gehe, bin ich auch enttäuscht, wenn der Kuchen gerade aus ist.
Das soll jetzt nicht heißen, dass Sex ohne Orgasmus automatisch schlecht ist. Wenn ich in einer Beziehung bin, haben für mich andere Dinge tatsächlich mehr Priorität: Vertrautheit, Nähe, Berührungen, das Gefühl, mit dem Anderen eins zu sein. Und wenn da mal der Orgasmus fehlt – so what? Das Problem an der Sache ist nur: Selbst wenn wir Frauen kein Problem damit haben, einmal nicht zu kommen, kratzt so etwas am Ego der Männer. Sie denken dann, sie hätten etwas falsch gemacht, haben Angst, es nicht zu bringen. Und genau dieses Gedankenspiel drückt auf die erotische Stimmung. Also, Männer, entspannt Euch! Und Mädels, kommt bloß nicht auf die Idee, ihm einen Orgasmus vorzutäuschen! Für mich gehört zum Sex vor allem eins: Ehrlichkeit!
von Maja
ER SAGT
Ich habe im Laufe meines Lebens schon viele Frauen getroffen, die behaupten, der Sex sei auch schön, wenn sie nicht kommen. Ich glaube ihnen, weil es mir nämlich genauso geht. Ja, ernsthaft! Es gibt Momente, da kann ich einfach nicht kommen. Weil ich vielleicht Stress auf der Arbeit hatte oder mich selbst unter Druck setze, weil ich meine kommen zu müssen. Aber auch wenn sich mal kein Orgasmus einstellt, genieße ich den Sex trotzdem. Ich muss nicht kommen, um den Sex mit einer Frau gut zu finden. Interessanterweise machen sich Frauen sehr wohl Gedanken, wenn der Mann nicht kommt. Sie stellen sich dann gerne selber infrage – die Erfahrung habe ich zumindest gemacht. Dabei gibt es dafür absolut keinen Grund. Wenn ich sage, dass es „trotzdem“ schön war, meine ich es auch so. Wenn’s allerdings nicht schön war und das der Grund für den ausbleibenden Höhepunkt ist, sollte man es auf jeden Fall ansprechen und dem anderen sagen, was einen auf Touren bringt. Gerade am Anfang flutscht es eben oft nicht so. Das ist völlig normal, schließlich muss sich alles erst mal einspielen. Entscheidend ist für mich nicht, zu kommen, sondern die Art, wie man mit Kommen oder Nichtkommen umgeht. Denn andersrum gesehen kann ja auch Kommen unbefriedigend sein – wenn’s ständig zu früh ist oder man „aneinander vorbei fickt“. Es geht also wie so oft im Leben nicht ums WAS, sondern ums vielmehr ums WIE.
von Philipp