„Our little secret…“
Von Renee, veröffentlicht am 28.09.2015
„OUR LITTTLE SECRET…“ mit diesen Worten empfängt mich mein neues Testpaket. Ich hatte auf genau diesen Inhalt bestanden, denn als ich neulich mit meiner Freundin Svea über Sex-Toys fachsimpelte, kam die Rede auf so genannte „Finger-Massager“. „Die verwöhnen Deinen Kitzler, dass Dir Hören und Sehen vergeht“, flötete Svea. Und ich? Ich musste zu meiner Schande eingestehen, dass ich als professionelle Toy-Testerin von den Dingern noch nie etwas gehört hatte. Wie konnte das sein? Wo ich es doch so liebe, beim Sex am Kitzler stimuliert zu werden. Das musste sich dringend ändern und so steht heute eine kleine Exkursion ins Reich der Sinne auf dem Tagesprogramm…
Der pinkfarbene Pyxis Finger-Massager kommt fast luxuriös daher. Mein neues Spielzeug sieht nämlich aus wie ein Ring aus weichem Silikon, in dem mittig ein großer Stein funkelt. Der Unterschied zu einem herkömmlichen Ring ist nur, dass man den Stein in die Handinnenfläche dreht. Seitlich befindet sich ein kleiner Knopf, der je nach Belieben fünf verschiedene Intensitätsstufen aktiviert. Aber bevor es losgehen kann, braucht mein verführerisches Toy erstmal Saft – und den bekommt es über ein mitgeliefertes USB-Ladekabel.
Was mir sofort positiv auffällt: Der Finger-Massager ist angenehm leise. Und der kleine beigefügte Satin-Beutel lädt geradezu ein, ihn im Handtäschchen mit zu schmuggeln… Allein die Vorstellung macht mich heiß! Ich am Restauranttisch, an meiner Hand der Ring, meine Hand in meiner Hose. Aber bevor ich solche Experimente wage, muss das Toy erstmal den Test in den heimischen vier Wänden bestehen. Ich lasse den Ring zwischen meine Schenkel gleiten – und wow, das fühlt sich verdammt gut an! Jede der Vibrationen ist ziemlich intensiv und jede hat ihren ganz eigenen Reiz. Da fällt die Auswahl schwer.
Doch trotz des angenehmen Kribbelns will sich kein Orgasmus einstellen. Irgendwann gebe ich auf. Vielleicht reicht mir eine vibrierende Fläche einfach nicht? Vielleicht brauche ich Noppen? Spielzeuge, die sich einführen lassen? Ich bin enttäuscht, denn insgeheim hatte ich mir schon die prickelnsten Szenarien ausgemalt…
Der schwarze Satinbeutel wandert in meine Handtasche und gute zwei Wochen denke ich nicht mehr an meinen Spielzeug-Ring. Aber dann kommt der Tag, an dem der Massager doch noch seinen großen Auftritt bekommt. Ich bin auf dem Geburtstag einer Freundin, die in einer Hamburger Schikimicki-Bar feiert. Die meisten Gäste habe ich nie gesehen, trotzdem amüsiere ich mich prächtig. Der Abend wird später, die Musik lauter, die Bar voller. Und es gibt eine Frau in der Menge, mit der ich mich besonders gerne unterhalte. Ich muss dazu sagen: Ich stehe eigentlich nicht auf Frauen, ich habe auch noch nie mit einer was gehabt. Aber diese Frau ist anders. Sie hat etwas Zauberhaftes an sich. Etwas, das mich extrem anmacht. Ein Blick in ihre Augen reicht und ich weiß, dass diese Anziehung auf Gegenseitigkeit beruht.
Nach unserem dritten Cocktail erzähle ich ihr, dass ich Sexspielzeuge teste. Sie ist neugierig, fragt mich aus. Und genau in diesem Moment fiel mir der Satinbeutel in meiner Handtasche wieder ein. Ich greife hinein, stülpe den Ring heimlich um meinen Mittelfinger und zupfte ihre Bluse aus dem Rocksaum. Ganz beiläufig stelle ich meine Tasche auf ihren Schoß, damit niemand der Umstehenden sehen kann, welch unanständige Wege meine Hand gerade nimmt. Ich schaue ihr direkt in die Augen, als sie zwischen ihre Beine gleitet. Es fühlt sich seltsam an, eine andere Vagina als die meine zu berühren. Hautnah zu erleben, wie eine andere Frau feucht wird. Es fühlt sich seltsam erregend an. So erregend, dass mein Slip ebenfalls feucht wird…
Aus den Boxen wummern die Bässe, niemand bekommt etwas mit von jenem magischen Moment den nur wir beide teilen. Wir reden weiter und an ihrer Stimme merke ich, dass sie genauso erregt ist wie ich. Ihre Bewegungen werden schneller, hastiger. Sie ist kurz davor zu kommen. Wir küssen uns, unsere Zungen winden sich umeinander. Als sie kommt, beißt sie sanft auf meine Lippen. Dann lachen wir plötzlich. Es ist unglaublich sexy. Sie, der Abend, der Ring, einfach alles.
Ich ziehe meine Hand heraus und lasse den Massager wieder in seinen Beutel verschwinden.
Ob wir Nummern getauscht haben? Ja. Ob ich sie anrufen werde? Nein, eher nicht. Es war einfach der Moment. Es war einfach „OUR LITTLE SECRET“.
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