Die Senkrechtstarterin
Von Redaktion, veröffentlicht am 16.01.2017
Sie ist unser Exclusiv-Star, hat diverse Awards abgeräumt und zählt zu den beliebtesten Erotik-Darstellerinnen Deutschlands: Texas Patti alias Bettina Habig. Wir haben die 35-jährige Rockabilly-Lady aus Münster besucht. Natürlich nicht ohne ein paar Fragen im Gepäck…
Bettina, schön Dich zu sehen – meine Güte, siehst Du erholt aus…
Das kann nur daran liegen, dass ich gerade in luftigen Höhen in den Alpen unterwegs war. Wir haben neun Tage auf dem Mittenwalder Kranzberg in einer einsamen eingeschneiten Berghütte gedreht – wow, ich kann Euch sagen: eine Wahnsinns-Kulisse! Das war ein toller Dreh, mit einer extrem entspannten Filmcrew und coolen Darstellern wie Dirty Tina, Julia Pink und Anny Aurora.
Nun machst Du uns aber neugierig. Kriegen wir den Streifen irgendwann zu sehen?
Ja, ab März. Dann gibt es acht Teile der „Sexpension Hüttenzauber“ auf Beate-Uhse.TV .
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Dich da draußen jemand noch nicht kennt – magst Du kurz erzählen, wie Du den Weg ins Porno-Business gefunden hast?
Durch einen verrückten Zufall. Patrick und ich lagen irgendwann abends im Bett und experimentierten mit unserer neuen Digitalkamera herum. Das Ergebnis war so überzeugend, dass wir die ganze Welt daran teilhaben lassen wollten. Wir stellten das Video in einer Community online und damit war das Thema eigentlich gegessen. Doch einen Monat später hatte ich auf einmal eine Gutschrift auf meinem Konto. Ich hatte tatsächlich nicht geschnallt, dass man auf der Plattform Geld verdienen konnte. Die vielen netten Kommentare zu unserem sexy Streifen waren so motivierend, dass wir die Amateurfilmerei weiter ausbauten, bis schließlich das erste richtige Angebot eintrudelte.
Einen Großteil Deiner Bekanntheit verdankst Du der Kündigung als Zahnarzthelferin 2013. Dein Chef hatte damals eine DVD mit Dir in einem Erotikmarkt entdeckt und Dich daraufhin fristlos entlassen. War das rückblickend betrachtet ein Fluch oder ein Segen?
Kurz und knapp: wenn er es nicht getan hätte, dann hätte ich es getan. Die Doppelbelastung war schon zermürbend. Manchmal habe ich bis drei Uhr nachts gedreht und bin vier Stunden später in die Praxis marschiert. Als die Bombe geplatzt ist, konnte ich mich endlich komplett auf mein Leben als Pornodarstellerin konzentrieren. Nichtdestotrotz war die Kündigung natürlich auch ein Schock. Ich habe meinen Job als Zahnarzthelferin immer mit Leidenschaft gemacht und hing nach 16 Jahren an den Patienten.
War Dein Premierenfilm „The Dentalist“ die Retourkutsche?
Nein, absolut nicht! Mein Ex-Chef hat getan, was er tun musste. Ich bin ihm nicht böse. Ich fand die Geschichte meiner Kündigung einfach sehr inspirierend und habe den ganzen Hype um meine Kündigung schlichtweg genutzt, indem ich noch einen drauf gesetzt habe. Das Leben liefert einfach die geilsten Drehbücher.
Wie hat Dein Umfeld reagiert, als die „Wahrheit“ ans Licht kam?
Alles in allem überraschend positiv. Aber natürlich gab es Leute, die den Kontakt abgebrochen haben. Aber ganz ehrlich: Das war wie eine Art Reinigungsprozess. Danach weiß man, was echte Freundschaft ist.
Du hast für Deinen Film „One Night in… Bang-Cock“ den Award „Vorbildfunktion als Darstellerin für Safer Sex“ abgeräumt – warum ist Dir diese Thematik so wichtig?
Ich bin nun schon seit über zehn Jahren begeisterte Swingerin. Eine der wichtigsten Regeln dieses wundervollen Hobbys ist der Safer Sex. Ich habe mir immer wieder gedacht, warum sollte es diese Regel nicht auch in der Erotikbranche geben? Ich persönlich habe trotz Volltest ein besseres Gefühl, wenn ich mit Gummi drehe. Mal davon abgesehen, dass es genauso viel Spaß bringt. Ich fand es einfach wichtig, als erfolgreiche Darstellerin ein Zeichen zu setzen und als Vorbild voranzugehen. Wenn wir das Falsche vorleben, brauchen wir uns nicht wundern, dass es immer mehr junge Menschen gibt, die beim AO-Sex, also „Alles Ohne“, Russisch Roulette spielen.
Du erwähntest gerade Deine Leidenschaft fürs Swingen – wie hast Du die entdeckt?
Eine Freundin und ihr Mann haben mich damals mal mitgeschleppt. Ich fand es auf Anhieb geil, fühlte mich aber alleine wie das dritte Rad am Wagen. Ich wollte mir einen Mann dazu nehmen und schaute im „Swingerkreis“, ob sich jemand „opfern“ würde. Das Opfer war schnell gefunden: Patrick, heute mein Mann! Das Ganze ist nun zehn Jahre her …
Seid ihr denn noch aktiv unterwegs oder ist das allein aufgrund Deiner Bekanntheit nicht mehr möglich?
Doch, wir sind nach wie vor sehr aktiv, allerdings muss man nun genau hinschauen, warum die Leute sich mit uns treffen wollen. Wenn es jemandem ausschließlich darum geht „Texas Patti“ zu vernaschen und eben nicht die Bettina, kann ich gerne darauf verzichten. Das andere Problem ist, dass Männer sich wegen meines Bekanntheitsgrades oft selbst Druck machen. Was absolut unnötig ist! Viele der Stellungen, die man in Pornos zu sehen bekommt, sind kamerafreundlich, aber nicht unbedingt alltagstauglich. Patrick und ich vollziehen die Zuhause auch nicht alle!
Patrick und Du Ihr wart für eine Swingerclubreportage* am Rosenmontag auf Tour – seid ihr selbst so richtig echte Jecken?
Oh ja! Wir sind beim Kölner Karneval immer am Start – mit Ballerbrause in der Handtasche und allem, was dazu gehört. Und wir achten immer darauf, dass unsere Kostüme aufeinander abgestimmt sind, also zum Beispiel ich Catwoman, Patrick Batman. Kurzum: Ja, wir lassen es an Karneval so richtig krachen und nehmen natürlich auch das ein oder andere sexuelle Abenteuer mit!
Liebe Bettina, zum Abschluss spielen wir noch ein kleines Spielchen. Ergänze doch bitte ganz spontan folgende Sätze:
Als Kind habe ich am liebsten… mit Playmobil gespielt.
Ich bin süchtig nach… Weingummi.
Ein perfekter Sonntagmorgen beginnt für mich mit… einem weich gekochten Ei und meinem Mann am Tisch.
Wenn ich über Nacht im Kaufhaus eingeschlossen wäre, würde ich… alle Klamotten anprobieren und mich dabei fotografieren.
Eine Macke von mir ist… alle Schubladen offen stehen zu lassen.
Ich könnte sterben für… Sex mit meinem Mann.
Wenn ich ein Superheld wäre, dann ganz sicher… Superwoman.
Auf meinem Nachttisch liegt gerade… ein Dildo. Ernsthaft!
Eine Erfindung die es dringend geben müsste… Einen Roboter, der meine dreckige Wäsche automatisch in die Waschmaschine räumt, zum Trocknen aufhängt und anschließend wieder ordentlich in meinen Schrank sortiert.
In meinem Kühlschrank ist immer… Quark.
Es geht mir total auf die Nerven, wenn… Patrick an meiner Jeansfalte herum knibbelt.
Im nächsten Leben wäre ich gern… ein Mann.
*“Swinger im Karneval“, Rosenmontag 27.02.2017; 22:00 Uhr auf Beate-Uhse.TV
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