Das Einmaleins des Swingens
Von Redaktion, veröffentlicht am 24.12.2017
Rund zwei Millionen Deutsche vergnügen sich jährlich im Swingerclub. Die inoffiziellen Zahlen dürften weitaus höher sein, denn wer gibt diese Leidenschaft schon offen im Bekanntenkreis zu? Auch mal Lust auf diese Art von Abenteuer? Mit unserem kleinen Knigge werdet Ihr ruck, zuck zum (S)Experten.
Stichwort Club-Auswahl
Die Bandbreite der Locations reicht von intimen 3-Zimmer-Wohnungen über hippe dreigeschossige Großraum-Clubs bis hin zu edlen Renaissance-Schlössern. Fast alle Clubs haben Internetseiten, auf denen Ihr Euch vorher informieren und Bilder gucken könnt. Wer spezielle Vorlieben (z. B. SM) hat, wählt am besten gleich einen Club aus, der zu den eigenen Vorstellungen passt.
Stichwort Grenzen
Auch wenn das spontane Sich-Überraschen-Lassen sicher seinen Reiz hat, solltet Ihr Euch vorher (!) überlegen, was Ihr wollt und vor allem: was Ihr NICHT wollt. Es ist nämlich für alle Beteiligten peinlich, wenn erst auf der Matte entschieden und diskutiert wird, wo die Reise hingeht. Damit der Abend nicht zur Bewährungsprobe für die Beziehung wird, ist Kommunikation also das A und O. Wollt Ihr lieber in einem separaten Schlafzimmer unter Euch sein oder Eure Lust mit anderen teilen? Je deutlicher Ihr über Eure Vorstellungen sprecht, je besser Ihr Eure eigenen Grenzen kennt, desto genussvoller wird der Abend. Da man nicht alles vorausplanen kann, gilt während des Aufenthaltes im Club: Orientiert euch aneinander und nicht an dem, was die anderen tun. Und: Auch nach dem Swingen ist der Austausch wichtig: Was hat gut gefallen? Was war unangenehm, was möchte man gern wiederholen? So kann sich mit der Zeit auch „paarintern“ eine eigene Swingerclub-Etikette etablieren.
Stichwort Dresscode
Schaut Euch an, ob der von Euch gewählte Club einen Dresscode vorschreibt. Steht der Abend unter einem bestimmten Motto, ist dies oft der Fall. Generell sollte das Outfit natürlich reizvoll und sexy sein. Heißt für die Dame: feine Dessous, Negligés, Korsagen, Strapse. Für den Herren: ein eng anliegendes Shirt oder Netzhemd. Bei entsprechenden Events sind auch Lack und Leder willkommen. Wer als Mann mehr Masse mitbringt, ist mit einem lässigen Hemd gut beraten. Schuhe? Oh ja! Bei dezenterer Kleidung sind bei den Herren Espadrilles oder Sneakers zu empfehlen, denn die sind leicht, bequem, schnell ausgezogen und zum Tanzen geeignet. Bei den Frauen, logo: her mit den High Heels! Grundsätzlich ist alles erlaubt außer Badelatschen, Hausschlappen und ähnlichen offenen Tretern. Das Thema Accessoires sollte den Ladys überlassen bleiben. Wer unbedingt seinem Image als Goldkettchen-Gigolo gerecht werden möchte, bitteschön, in der Praxis stellen sich Ketten, Armbänder und Fingerringe jedoch eher als störende Hindernisse heraus. Unbedingt im Schrank bleiben sollten: ausgeleierte Feinripp-Unterwäsche und Höschen mit Blümchen- oder Comicprint. Umziehen kann man sich übrigens in den Clubs direkt, das müsst ihr nicht schon zuhause erledigen.
Stichwort Hygiene
Eigentlich logisch, aber der Vollständigkeit erwähnen wir es noch mal: Wer in den Swingerclub geht, sollte natürlich frisch geduscht und enthaart sein, bestenfalls tragt Ihr eine Schicht Bodylotion auf. Nicht vergessen: Finger- und Zehennägel. Niemand dürfte scharf darauf sein, in Kontakt mit schwarzen Rändern und kratzenden Hornhautschichten zu kommen. Und, ganz wichtig: Bitte nicht kurz vorher noch einen dicken Döner mit Zaziki reindrücken.
Stichwort Pünktlichkeit
Bei Swinger-Partys, die zu einer fest vereinbarten Uhrzeit beginnen, solltet Ihr pünktlich erscheinen. Wer erst eintrudelt, wenn alle anderen schon „bei der Sache“ sind, wird schwer ins Geschehen finden und tut sich am Ende keinen Gefallen damit.
Stichwort Alkohol
In den meisten Clubs sind die Getränke kostenlos. Das sollte allerdings kein Grund sein, sich volllaufen zu lassen. Gegen ein Glas Sekt zur Einstimmung und den ein oder anderen Drink ist natürlich nichts einzuwenden. Ihr solltet aber die ganze Zeit über im vollen Besitz Eurer geistigen Kräfte sein, wenn Ihr sicher sein wollt, nichts zu tun, was Ihr später vielleicht bereut. Wer erkennbar unter Drogeneinfluss steht oder so viel Promille intus hat, dass er nicht mehr geradeaus laufen kann, kommt in der Regel übrigens gar nicht erst hinein.
Stichwort Gruppensex
Es gibt im Swingerclub auch durchaus Paare, die keinen (Körper-)Kontakt wünschen. In solchen Fällen hat man die Möglichkeit, sich in abschließbare oder „geschützte“ Räume zurückzuziehen, so dass andere auf Anhieb erkennen: Die wollen alleine bleiben. Denn auch das ist das gute Recht eines jeden Swingers. Ist die Tür zum Separee hingegen offen oder angelehnt, werden Zuschauer gern gesehen – meist sind sie sogar ausdrücklich erwünscht. Trotzdem solltet Ihr Euch behutsam „herantasten“. Testet aus, ob Ihr mitspielen dürft, indem Ihr dem anderen beispielsweise die Hand auf die Schulter legt. Streicht er/sie die Hand weg, ist das als klares Nein zu verstehen.
Stichwort Kondome
Gummis liegen in der Regel immer in greifbarer Nähe – benutzt sie! Schließlich wollt Ihr die Erinnerung an ein erotisches Erlebnis und keine Geschlechtskrankheit mit nach Hause nehmen. Kondome, die ihren Dienst getan haben, sollten selbstverständlich nicht am Boden liegenblieben sondern ordnungsgemäß entsorgt werden. Das gilt im Übrigen auch für andere Hinterlassenschaften…
Stichwort Höflichkeit
Im Swingerclub entscheidet letztendlich nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern vor allem die Sympathie. Deshalb gilt: Keine stumpfen Verbal-Attacken! Bleibt immer schön entspannt und versucht nicht, irgendetwas darzustellen, das ihr nicht seid. Denn wie heißt es so schön: Wer F***** will muss freundlich sein.
Tipp: Wer sich beim ersten Mal scheut, allein auf eine Swingerparty zu gehen, kann im JOYclub die Hilfe von Swinger-Paten in Anspruch nehmen.
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