Cuckold – wenn ihn die Eifersucht erregt
Von Redaktion, veröffentlicht am 12.11.2018
Für die meisten Menschen ist es die absolute Horrorvorstellung, den eigenen Partner beim Sex mit einem anderen zu erwischen. Aber längst nicht für alle. Cuckold – schon mal gehört den Begriff? Die „Lust an der Eifersucht“ ist längst kein Tabuthema mehr, sondern ein Trend aus der BDSM-Szene, der immer mehr eingefleischte Fans findet.
Erlaubtes Fremdgehen
Aber was steckt eigentlich genau dahinter? Übersetzt heißt „Cuckold“ so viel wie „gehörnter Ehemann“. Dabei ist ein Mann in einer festen Beziehung gemeint, der es reizvoll findet, seine Partnerin (im Fachjargon „Stute“ oder „Hot-Wife“) anderen Männern („Bullen“) anzubieten. Kurzum: Es macht ihn geil, wenn seine Frau oder Freundin fremdvögelt. Cuckolding hat also nichts mit klassischem Betrügen zu tun, das heimlich hinter dem Rücken stattfindet. Im Gegenteil: Den „Gehörnten“ törnt das Szenario an. Er wird durch das Fremdgehen seiner Frau lustvoll gedemütigt und erlebt den Sex mit ihr im Anschluss doppelt intensiv.
Von Soft bis Hardcore
Der Motor: Eifersucht. Was einen gemeinhin in tiefe Verzweiflung stürzt, ist beim Cuckold die Voraussetzung. Je stärker die Eifersucht, desto größer die Leidenschaft. Manch einem „Cuckie“ reicht es schon, nur zu wissen, dass seine Partnerin Sex mit einem andern hat. Es macht ihn scharf, sich das Treffen in allen Einzelheiten auszumalen und hinterher haarklein alles erzählt zu bekommen.
Neben dieser soften Variante gibt es aber auch die Hardcore-Version. In der sogenannten „Never-Inside-Beziehung“ hat das Paar untereinander überhaupt keinen Sex mehr. Stattdessen bestimmt die Frau nicht nur über ihr eigenes Sexleben, sondern auch über das ihres Partners. In den Händen strenger Gefährtinnen darf es sich der Cuckold nicht einmal selbst besorgen.
Cuckold aus biologischer Sicht
Lust zu empfinden, wenn ein anderer Mann die eigene Frau vögelt – für viele ist das unvorstellbar. Dabei zeichnet sich das Cuckolding gerade durch ein besonders großes Vertrauen und eine tiefe Verbundenheit aus. Die Eifersucht ist keine Gefahr für die Beziehung, sondern macht – im Gegenteil – den besonderen Reiz aus und sorgt für Zufriedenheit auf beiden Seiten. Aus biologischer Sicht gibt es hierfür sogar eine Erklärung: Der Nebenbuhler wird wie ein Angriff auf das eigene Territorium empfunden und in Folge dessen produziert der Mann mehr Spermien, um die eigene Fortpflanzung zu sichern. Stichwort „Spermienkonkurrenz“. Das erklärt auch, warum der „Bulle“ meist sehr gut bestückt ist.
Eifersucht, Konkurrenz und Macht
Nicole (38) lebt mit ihrem Mann Arne (45) seit zwei Jahre eine offene Beziehung – und weiß, was Cuckolding so reizvoll macht:
Wenn man wie Arne und ich eine halbe Ewigkeit zusammen ist, flaut der sinnliche Taumel automatisch ab. Und wir dachten uns: „Hey, warum machtlos zusehen, wie das Kribbeln einschläft?“ Arne träumte immer davon, dass ich ihn dominiere, aber das funktionierte nicht, weil ich selbst devot veranlagt bin. Wir konnten nicht beide die gleiche Rolle einnehmen und so fingen wir an, mit anderen Männern zu experimentieren, die uns das gaben, wonach wir uns beide sehnten: eine starke Dominanz. Natürlich ist Arne eifersüchtig, wenn er mich mit einem anderen Kerl sieht, aber genau das gibt ihm den Kick. Arne und ich sind sicher: Solche Dreierkonstellationen können eine Beziehung festigen. Vorausgesetzt, alle Beteiligten sind einverstanden. Fairness ist das Wichtigste beim Cuckolding! Für viele mag diese Form der Beziehung seltsam sein, für uns ist sie perfekt. Denn sie nimmt uns die Angst vor Enge und Alltag – und hält unsere Leidenschaft am lodern. Wir erfüllen die Wünsche des anderen und respektieren sie, ohne dabei selbst zu kurz zu kommen. Und das ist doch eigentlich die ideale Basis für Sex, oder?
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