Erotische Hypnose im Selbstversuch
Ich liebe Sex. Und ich liebe es, zu experimentieren. In der Tat würde ich die Kunst der Kopulation als mein größtes Hobby bezeichnen – es gibt nichts, was ich noch nicht ausprobiert hätte. So dachte ich zumindest.
Auf der Suche nach ein paar heißen Storys im Netz – manchmal turnt mich das einfach mehr an als ein Film – stolperte ich gestern plötzlich über einen Begriff, der meine Vagina auf gewisse Weise irritierte, aber dennoch unglaublich faszinierte: erotische Hypnose.
Erotische Hypnose? Sofort war meine Neugier geweckt und meine Fantasie arbeitete auf Hochtouren: Ich sah mich in sexy Dessous und an einen Ledersessel gefesselt, während ein ultraheißer Hypnose-Hengst sein üppiges Pendel vor meinem Gesicht hin und her schwang – schon allein der Gedanke daran machte mich so scharf, dass mir gar nichts anderes übrig blieb, als nach einem einschlägigen Hypnose-Studio zu googeln. Schon am nächsten Tag würde ich in Trance auf Wolke Sex verbringen. So dachte ich zumindest.
Um es kurz zu machen: Eine Location für mein absurd aphrodisierendes Kopfkino fand ich nicht, jedoch einige Websites, Podcasts und YouTube-Channels, die allesamt mit erotischer Hypnose lockten: als Hörbuch.
Hörbuch? Oh ja – und zwar ein Hörbuch, durch das man angeblich akustisch so sehr stimuliert wird, dass der Höhepunkt quasi von alleine kommt – ganz ohne Spielzeug oder Handarbeit. Also, versteht mich bitte nicht falsch; ich stehe total auf Dirty Talk, aber … ich gehe ja schließlich auch nicht zum Schwimmen auf die Skipiste. Aber gut – ich beschloss, mich auf das Experiment „Voicegasmus“ einzulassen, und startete mit einer 35 Euro teuren Trance-Session unter Anleitung von Hypnose-Ikone Tara.
Wer zum Teufel ist Tara? Nie gehört. Eine kurze Recherche ergab, dass das kesse Luder mit der sanften Stimme schon seit Jahren im Hypnose-Business tätig ist und 2015 sogar mit dem Venus Award ausgezeichnet wurde – ein Garant für übersinnliche Freuden also. So dachte ich zumindest.
Tara startete unsere Session mit klaren Anweisungen – und da ich äußerst gern Befehle befolge, entledigte ich mich wie gewünscht meiner störenden Kleidung, dämmte das Licht, legte mich ins Bett und eliminierte sämtliche Lärmquellen, um mich voll und ganz auf die sexy Session mit Tara einlassen zu können.
Zugegeben: Taras Stimme war durchaus angenehm. Ruhig, sanft, entspannend. Ab und zu ein bisschen blechern vielleicht. Trotzdem fühlte ich mich nach wenigen Minuten des akustischen Voyeurismus wahnsinnig relaxt … so relaxt, dass mein Kinn das Einzige war, was an meinem Körper feucht wurde – weil ich mit offenem Mund eingeschlafen war und sabberte.
Geweckt wurde ich übrigens vom lauten Staubsauger meiner Nachbarin – und zwar just in dem Moment, als ich laut Tara zum handlosen Höhepunkt hätte kommen sollen. So dachte sie zumindest.
Fakt ist: Tara und ich würden – so leid es mir tut – auf Dauer keine Bettgefährtinnen werden. Vielleicht war ich noch nicht bereit dazu, mich vollkommen fallen zu lassen. Vielleicht war Hypnose an sich auch nichts für mich. Vielleicht aber hätte Tara auch nur ein Tarek mit tiefer Bariton-Stimme sein müssen, um meinen Unterleib in Schwingungen zu versetzen. Oder vielleicht war ich auch einfach eine Frau, die im Bett die gute alte Handarbeit bevorzugt. Frei nach dem Motto: Wer nicht hören will, DARF fühlen…
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