Das Einmaleins der offenen Beziehungen
Von Redaktion, veröffentlicht am 21.01.2019
Eure Liebe ist ungebrochen, aber Ihr habt Lust, etwas Neues auszuprobieren? Lust auf ein kribbelndes Abenteuer? Eine offene Beziehung kann die Lösung sein. Liebe ist schließlich vielseitig und kann unterschiedliche Formen annehmen. Damit Eure Partnerschaft an dieser Idee nicht scheitert, solltet ihr allerdings ein paar Spielregeln befolgen:
Das A und O: Vertrauen
Wagt dieses Experiment nur, wenn Ihr Euch als Paar auf allen Ebenen tief verbunden fühlt und es bei keinem von Euch „Fluchttendenzen“ gibt. Das Fundament einer offenen Beziehung ist gegenseitiges Vertrauen. Lügen sind deshalb absolut fehl am Platz. Sprecht ganz offen an, was Euch durch den Kopf geht. Sprecht über Eure Motivation. Vielleicht findet einer von Euch zum Beispiel Gefallen an Bondage-Sex, der andere aber nicht? Eine offene Beziehung macht es möglich, diese Vorliebe mit einem Dritten auszuleben. Unsicher, ob das Ganze funktioniert? Vereinbart eine Probezeit und entscheidet am Ende gemeinsam, wo die Reise hingehen soll.
Klare Absprachen
Wie das offene Modell konkret aussieht, wird von Beziehung zu Beziehung individuell definiert. Einige beginnen traditionell monogam und werden später geöffnet. Andere Menschen wissen von Beginn an, dass sie nicht monogam leben möchten und suchen sich Gleichgesinnte. Legt genau fest, wie offen es zugehen darf, was erlaubt ist – und was eben nicht. Sind Übernachtungen bei anderen okay? Dürfen die Sex-Partner in die gemeinsame Wohnung gebracht werden? Wie ist es mit länger andauernden Affären? Oder wäre es interessant, nach einem oder einer Dritten zu suchen, mit der (nur) beide zusammen gleichzeitig Spaß haben dürfen? Überlegt zusammen, was sich für Euch stimmig anfühlt.
Paar-Privilegien definieren
Eifersucht ist Gift für eine offene Beziehung. Daher solltet Ihr diesem Gefühl auf den Grund gehen und herausfinden, wo genau es beißt. Gibt es bestimmte Sexpraktiken, bedeutsame Orte oder Intimitäten, die der Paarbeziehung vorbehalten bleiben sollen? Möchtet Ihr lediglich die sexuelle Exklusivität aufheben und Euch One-Night-Stands gönnen? Dann müsst Ihr Eure Paar-Privilegien klar formulieren und dafür sorgen, dass aus den Sexkontakten keine romantischen Liebeleien werden, die der Beziehung Konkurrenz machen.
Jagdrevier eingrenzen
Bestimmte Personen sollten in einer offenen Beziehung allerdings tabu sein – das gilt beispielsweise für gemeinsame Freunde und Ex-Partner. Denn bei letzteren ist es kaum möglich, Gefühle aus dem Spiel zu lassen. Ebenso tabu sollte es sein, sich im gemeinsamen Schlafzimmer anderweitig zu Vergnügen.
Und danach?
Sollen die außerehelichen Avancen verschwiegen, geteilt oder detailgetreu erzählt werden? Mit wie vielen Informationen fühlt ihr euch wohl? Klärt im Vorfeld, wie viel Ihr von den sexuellen Begegnungen des jeweils anderen wissen wollt.
Fair play
Auch Euren anderen Sexpartnern sollte bewusst sein, dass ihr eine Beziehung mit einem „festen Partner“ habt und dass ihr außer Sex kein weiteres Interesse verfolgt. Spielt mit offenen Karten! Datet Ihr über Dating-Portale, erwähnt am besten im Profil, dass ihr vergeben seid.
Vertrauen ist gut, Verhütung ist besser
Eigentlich dürfte es klar sein, aber wir erwähnen es vorsichtshalber noch mal: Sex mit anderen sollte nur mit Kondom stattfinden. Das gilt insbesondere für One-Night-Stands. Neben einer ungewollten Schwangerschaft können nämlich auch sexuell übertragbare Krankheiten zum Risiko werden – und zwar nicht nur für Euch, sondern auch für Euren Partner.