Sex-Mythen im Reality-Check
Von Redaktion, veröffentlicht am 24.04.2017
Gibt es wirklich eine begrenzte Anzahl von Samenergüssen? Sind Männer mit Glatze potenter und haben dumme Menschen tatsächlich mehr Spaß im Bett? Rund um das Thema Sex tummeln sich allerhand hartnäckige Gerüchte. Die populärsten Mythen haben wir für Euch mal auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft…
Nach 5000 Schuss ist Schluss
Absoluter Kokolores! Die Mär wurde früher lediglich unter Jugendlichen erzählt, um sie von der Masturbation abzuhalten. Für den Gegenbeweis genügt schon ein simples Rechenbeispiel: Wenn ein Mann mit 15 Jahren anfängt zu masturbieren (und dies im Schnitt einmal am Tag tut), wäre sein Pulver bereits mit 29 verschossen. Es besteht also keinen Grund zur Sorge, Jungs: Die Spermienproduktion läuft ein Leben lang – bis ins hohe Alter. Ein Durchschnittskerl kommt im Laufe seiner sexuellen Laufbahn übrigens auf bis zu 15 Liter! Lediglich die Fruchtbarkeit der Spermien nimmt mit zunehmendem Alter ab.
Dumm f**** gut
Den Spruch kennt jeder, aber entspricht er auch der Wahrheit? Die Antwort lautet: Jein. „Ja“, weil einer der größten Störfaktoren beim Sex ständige Selbstbeobachtung und Reflexion sind: „Mache ich alles richtig?“, „Wie sehe ich aus?“, „Komme ich gut an?“ Ein entscheidender (Spaß-)Faktor beim Sex ist, wie gut man abschalten und sich fallen lassen kann. „Kopflastige“ Menschen tun sich damit manchmal etwas schwer. Wohingegen es Menschen mit niedrigem IQ leichter fällt, Cellulite oder Bauchspeck auszublenden. Auf der anderen Seite ist zur sexuellen Erfüllung auch eine gelungene Kommunikation wichtig, um Wünsche und Ängste zu artikulieren – und das klappt mit etwas Grips natürlich deutlich besser.
Wie die Nase eines Mannes, so sein Johannes
Wenn an der Behauptung was dran wäre, dürfte die Frau von Mike Krüger ein echter Glückspilz sein. Ist aber Quatsch! Wissensdurstige koreanische Forscher der Pusan National University (und vermutlich unzählige enttäuschte Frauen) fanden heraus, dass es keinerlei Zusammenhang zwischen der Nasengröße und seinem besten Stück gibt. Das gleiche gilt übrigens für die Länge der Finger oder die Größe seiner Füße.
Singles haben besseren Sex
Wer in der Beziehungsroutine steckt, kommt schnell auf den Gedanken, bei Singles ginge zwischen den Laken die Post ab. Dabei ist sogar das Gegenteil der Fall. Glaubt man einer Durex-Studie haben Singles im Durchschnitt deutlich seltener Sex als Menschen in einer festen Beziehung. Was im Grunde auch logisch ist: Wer in einer Partnerschaft ist, kann sich das nervenaufreibende und definitiv nicht immer von Erfolg gekrönte Werben um einen Bettgefährten sparen. Zudem sind in einer Beziehung (im Optimalfall jedenfalls)die Hot-Spots des anderen bekannt und der Sex ist losgelöster von der Angst vor möglichen Peinlichkeiten – die besten Voraussetzungen also, um sich fallen zu lassen.
Beschnittene Männer halten länger durch
Zwar nimmt die Empfindsamkeit der Eichel bei beschnittenen Männern im Laufe der Zeit ein wenig ab – das ist jedoch kein Garant für ein längeres Stehvermögen. Männer ohne Vorhaut halten im Durchschnitt nicht länger durch als ihre Kollegen mit Vorhaut. Viel entscheidender sind in Sachen Ausdauer individuelle Faktoren wie Gesundheitszustand, Training (ja, echt!), der Grad der Erregung und nicht zuletzt der Konsum von Alkohol und Co.
Enthaltsamkeit steigert die Lust
Jein! Wenn Ihr Euch in einer glücklichen Beziehung gewissermaßen als Liebesspielchen bewusst dafür entscheidet, für eine bestimmte Zeit auf Sex zu verzichten, kann das durchaus die Lust steigern. Vorausgesetzt, Ihr seid Euch während der Sex-Abstinenz trotzdem nah: kuschelt, küsst, sehnt Euch jeden Tag nach mehr. Der Sex, den Ihr nach der vereinbarten Zeit haben werdet, wird sich garantiert besonders intensiv anfühlten. Abgesehen davon hat eine Enthaltsamkeit aber keine direkte Auswirkung auf die sexuelle Lust. Wenn dem so wäre, gäbe es wohl keine religiösen Keuschheitsgelübde mehr. Sex-Abstinenz ist mitunter sogar mit Vorsicht zu genießen – und zwar dann, wenn das Sexleben ohnehin schon unter Langeweile und Lustlosigkeit leidet. In dem Fall kann sie nämlich noch mehr dazu beitragen, dass dies zum Dauerzustand wird.
Männer mit Glatze sind potenter
Weniger Haare = mehr Sex? Nö, das ist eine Milchmädchenrechnung. Womöglich hat sie mal ein Kahlkopf in die Welt gesetzt, um allen Gleichgesinnten dieser Welt ein wenig Trost zu schenken. Begründet wird die These häufig damit, dass ein Mann mit Glatze mehr Testosteron im Blut hat, das auch für die Potenz verantwortlich ist. Aus diesem Überschuss an „Männlichkeit“ schlussfolgerte man(n) automatisch „übermäßigen Sex“. Schaut man aber genau hin, ist gar nicht das Testosteron selbst für den Haarausfall verantwortlich, sondern das so genannte Dihydrotestosteron (DHT), das aus Testosteron entsteht. Dieses Hormon killt zwar Haarwurzeln, hat auf den Rest des Körpers aber keinen Einfluss! Die Behauptung ist also an den (nicht vorhandenen) Haaren herbeigezogen.
empfehlen teilen